McLuhans Theorien aus heutiger Sicht

Am Beispiel der Elektrizität können McLuhans medientheoretische Überlegungen bis in die heutige Zeit hinein verfolgt werden. Seine Aussage lautete, dass ein neues Medium sich immer auf ein bereits vorhandenes aufsetzt und dieses entsprechend modifiziert.

 


In seiner Zeit war die Elektrizität noch völlig in der analogen Ära eingeschlossen. Sie wurde vor allem zur Entlastung des Menschen von körperlicher Anstrengung und Unbequemlichkeiten eingesetzt und änderte die Arbeitswelt gravierend. Elektrizität ersetzte Muskelkraft und damit Arbeiter. Sie stellte aber auch neue Anforderungen an den Menschen, denn nun musste er das Bedienen elektrisch betriebener Maschinen erlernen und begreifen, dass es einen weiteren physikalischen Parameter gibt, die Information. Sie wird mit Hilfe der Elektrizität von A nach B transportiert.

 

 

 


Der analogen Phase folgte die digitale. Hier erreicht die Elektrizität die erweiterte Funktion, Information zu produzieren, speichern, verarbeiten, verwalten und sichtbar zu machen. Sie wird in Form von Zeichen und Bildern auf Bildschirmen darstellbar, so wie Gedanken über das gedruckte Wort vermittelt werden können.Damit werden Denkvorgänge technisierbar.

 

 


Die dritte Phase der Elektrizität stellt die kabellose Phase dar, die in der heutigen Zeit Oberhand gewonnen hat. Sie bedarf des Digitalen, um zu funktionieren, ermöglicht aber darüber hinaus die Loslösung des Menschen von Raum und Zeit. Die Übertragung von Denkvorgängen kann nun in Echtzeit rund um den Globus erfolgen, so dass die gesamte Gesellschaft zur gleichen Zeit daran teilhaben kann. McLuhan nannte dies das global erweiterte Bewusstsein.